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29. Mai 2002
Schreiben

Tagebuch, Briefe, es bleibt so wenig Zeit diese Dinge zu tun. Zeit die notwendig ist die Stimmung, eine besondere Art, der inneren Ruhe
zu schaffen. Erst von ihr aus ist schreiben möglich. Mit straffer Struktur kann ich diesem Mangel offenbar nicht begegnen. Manchmal hilft ein Kaltstart, einfach anfangen, doch geht das nicht immer und es bleibt das dumpfe Gefühl, Zeilen mit Langeweile, ohne Inhalt zu schreiben. Gummisätze die keinen bleibeneden Eindruck vermitteln, kein Bild im Leser entstehen lassen und die mich schon beim Schaffen
selbst langweilen.
Schreiben ist mir ein Bedürfniß, so wie das Gehen an frischer Luft, essen und trinken.
Die Weigerung der Worte meinem Willen zu gehorchen, ist zu manchen Zeiten ein Gefühl, im eigenen Geist eine Gefangene zu sein.
Am 6. Februar 2002 schrieb ich in mein Real-Diary: „Alles Schreiben ist Suche auf dem Weg hin zu etwas, dass nicht Ziel ist, aber ein Teil  Ich.”
Der Gedanke entsteht nicht durch den Geist sondern wird geschaffen vom Unbewussten. Fremd und Erstaunen hervor bringend.   Nur so lässt sich die überfallartige Besitznahme meines Denkens, durch das plötzliche Vorhandensein dieses Satzes erklären.
Schreiben ist sein und werden zugleich.

© 2002 Ilona Duerkop

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