Literaturcafe

10. April 2002
Literaturcafe.de
Ein Jahr ist es her, dass ich nicht mehr im Literaturcafe war. Mein Server hat es mir gründlich verleidet mit seiner Langsamkeit. Nur für meine eigenen Postings reichte mir die Zeit. Die Kommentare zu meinen Gedichten lesen und meine Überlegegungen dazu ins Forum schreiben, dann war ich meist schon völlig entnervt. Texte von anderen mussten da auf der Strecke bleiben und das war mir zu einseitig. So sollte Ilona nicht im Forum auftreten. Gestern trieb mich ein neu entfachtes Interresse ins Literaturcafe. Beim Aufräumen meiner Mail-Ordner fielen mir auch die Mails aus dem Literaturcafe wieder in die Hände.
Viel hat sich nicht verändert im moderierten Autorenforum und überrascht traf ich auf Namen, die ich kannte und die immer noch ihre Texte mit anderen besprechen. Alte Bekannte, Vincent zum Beispiel. Wolf&Gang, Andrea, Omar Chajam, Jocubs und sicher habe ich den einen oder anderen auch übersehen. Dazwischen neue, unbekannte Namen. Soviel verändert sich nicht im Net und auf manchen Seiten ist das Tempo, mit dem Veränderungen geschehen fast schon das gemütliche Tempo eines einzelnen Menschen. Ich las Texte und auch einige Kommentare dazu, dachte nach, ergänzte und schon schrieb ich wieder und es war, als sei auch ich nicht fort gewesen.
Nun denke ich darüber nach, über das Net, über die Treue die Einige bestimmten Seiten halten und finde es erstaunlich, dass nicht alles im Net sich so schnell verändert wie die Welt um uns herum. Dabei ist das Net doch ein Teil dieser Welt und ist den selben Gesetzen unterworfen und verhält sich meist ja auch wie man es von ihm erwartet. Neue Seiten poppen auf, machen sich breit und verschwinden recht bald wieder und hinterlassen halbe Spuren. Html-Fossilien die nicht mehr darzustellen sind. Links die längst ihre Zielseite verloren haben. Menschen, die man nicht mehr erreicht, weil sie in der Pause des langen Schweigens vergassen die neue E-Mail Adresse mitzuteilen.
Liebevoll betrachte ich diesen einen bestimmten Gedanken, dass auch hier im Net die Ausnahme die Regel erkennbar macht. Ein alter Bekannter, diese Erkenntnis und ich bin einfach nur erstaunt sie auch hier anwenden zu können.
Net ist das was wir daraus machen.
© 2002 Ilona Duerkop
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