15. Mai 2001
Der laotische Salon

Herzlich willkommen im laotischen Salon.
Salon ist ein Wort, dass es in der laotischen Sprache durchaus gibt. Während der französischen Kolonialzeit, wurde der Begriff Salon, in die laotische Sprache übernommen. Auch heute werden im Laotischen, Begriffe aus dem Französischen, aber auch aus dem Amerikanischen, bentutzt. Oft sind es solche Begriffe, die etwas bezeichen, was es bis dahin, in Laos nicht gab.
Mit Aussnahme des Begriffes Salon, denn die königliche Familie kannte durchaus einen Empfangsraum, zu dem der Begriff Salon gepasst hätte. Leider ist mir dieser laotische Begriff, des Salons nicht bekannt, da er nur innerhalb der königlichen Familie Verwendung fand und ausserhalb des Hofes nicht verstanden wurde. Im Salon bei Hofe, sass man auf verzierten Matten, auf dem Boden, für die Bequemlichkeit sorgten gepolsterte Rollen, die mit besonders kunstvoll gewebten Stoffen, bezogen waren.
Heute bezeichnet Salon, eine Sitzgruppe, zu der ein Sofa, einzelne Sessel,  Beistelltische und ein grosser Tisch gehören.
In meinem Salon gibt es ausserdem noch ein Bücherregal, ein Stehpult und eine Stehlampe, die ab 19 Uhr ein warmes Licht verbreitet. Honigfarben fliesst es durch die grossen Fenster hinaus auf die Sitzgruppe der Terasse.
Doch bleiben wir im Salon.
Im laotischen Solan ist mir jeder Mensch willkommen und dieser virtuelle Salon, lädt auch ein, in das Forum.  Auf dem Tisch um den die Sessel und das Sofa stehen, wird für den interessierten Salon-Besucher immer etwas liegen. Mal ein aufgeschlagenes Buch, ein anderes Mal eine Zeitung, hin und wieder Briefe, die ich an meine Freunde in Deutschand, Frankreich und Mexiko, schrieb. Ein aufgeschlagenes Tagebuch, Fotos und Dinge, an die ich jetzt noch nicht denke, aber irgendwo in der Zukunft, bereits auf mich und meine Besucher warten.
Ich werde versuchen diesen Salon so zu führen, wie es im neunzehnten Jahrhundert in Europa üblich war, oder vielleicht sollte ich besser sagen, wie ich glaube, dass es üblich war.
Salons wurden häufig von Frauen geführt, die oft ein ungewöhnlich grosses Interesse für Kunst und vor allem Literatur besaßen. Die Frauen setzten sich oftmals über die geltenden gesellschaftlichen Normen hinweg und ignorierten, die oft einengenden Regeln, die für Frauen aus gehobeneren Kreisen galten, denn oft waren diese Frauen Mitglieder angesehener Familien, um deren Ruf sie, die Nachwelt dankt, nicht viel gaben.
So befindet sich dieser Salon in der Gegenwart und blickt zurück, auf eine große Geschichte, die es wieder zu beleben gilt und nicht nur ein fortschreiben, sondern einen weiteren Salon zu bennen, was mit "laotischer Salon" in ganz vereinfachter Weise geschehen ist.
Errichten wir eine neue Tradition, die des virtuellen Salons.
So wie der längste Weg, mit einem ersten Schritt beginnt, so beginnt auch eine Tradition, mit Menschen die einen Anfang machen.

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© 2001 Ilona Duerkop